Windows 10 Anmeldung mit Fingerabdruck in Active-Directory Domäne via GPO erlauben

Problem

Windows 10 erlaubt im Prinzip die „komfortable Anmeldung“ mittels PIN und Fingerabdruck über den Live-Account („Microsoft-Account“). Standardmäßig ist das in der Domäne aber deaktiviert und nur die Anmeldung an lokalen Benutzerkonten erlaubt.

Das ist daran zu erkennen, das praktisch alle Optionen unter Einstellungen > Konten > Anmeldeoptionen ausgegraut sind.

Sollte das ebenfalls in der lokalen Anmeldung der Fall sein, ist zumeist der Treiber des Biometrie-Gerätes schuld: Aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen (und dem geldlichen Notleiden des Konzerns) müssen Treiber für die Biometrischen Geräte zur Anmeldung ausnahmslos zertifiziert sein. Eine Menge älterer Treiber (Synaptics, WD, Asus …) sind das nicht und müssen vorher aktualisiert werden.

Sollte das endlich alles klappen, kann man die Biometrische Anmeldung in der Domäne aktivieren.

Lösung

windows10-biometrie-erlauben

Fingerabdruck-Anmeldung und Biometrische Anmeldung via GPO (Gruppenrichtlinie) erlauben:

  1. Computerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Biometrie > Verwendung von Biometrie zulassen
    1. aktivieren
  2. Computerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Biometrie > Benutzeranmeldung mithilfe von Biometrie zulassen
    1. aktivieren
  3. Computerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Biometrie > Domänenbenutzeranmeldung mithilfe von Biometrie zulassen
    1. aktivieren

Fingerabdruck-Anmeldung via Live-ID (Die PIN ist eine Voraussetzung) mithilfe der GPO (Gruppenrichtlinie) erlauben:

  1. Computerkonfiguration > Richtlinien > Administrative Vorlagen > System > Anmelden > PIN-Anmeldung aktivieren

Wichtig: Bei der Anmeldung via PIN wird das Kennwort des Benutzers im Tresor („Anmeldeinformationsspeicher“) lesbar gespeichert. Mit „lesbar“ ist an dieser Stelle Mimikatz oder ähnliches gemeint.

Windows Update Fehler 80244007 (WSUS)

Problem:

WSUS Clients (in diesem Fall Windows Server 2012 R2) können nicht nach Updates suchen (Fehler 0x80244007).
Folgendes zeigt die WSUS-Verwaltungskonsole:
WSUS_Verbindungsfehler

Kopiert man den Fehler in die Zwischenablage, beinhaltet diese (in etwa) folgendes:

Die WSUS-Verwaltungskonsole konnte über die Remote-API keine Verbindung mit dem WSUS-Server herstellen. 

Stellen Sie sicher, dass der Update Services-Dienst, IIS und SQL auf dem Server ausgeführt werden. Starten Sie IIS, SQL und den Update Services-Dienst erneut, wenn das Problem weiterhin besteht.
An der WSUS-Verwaltungskonsole ist ein unerwarteter Fehler aufgetreten. Möglicherweise ist es ein vorübergehender Fehler.
Versuchen Sie, die Verwaltungskonsole erneut zu starten. Wenn der Fehler weiterhin besteht, entfernen Sie die gespeicherten Einstellungen für die Konsole, indem Sie die WSUS-Datei unter "%appdata%\Microsoft\MMC\" löschen.

System.IO.IOException -- Fehler bei Handshake wegen eines unerwarteten Paketformats.

Source: System
Stack Trace:
   bei System.Net.Security.SslState.StartReadFrame(Byte[] buffer, Int32 readBytes, AsyncProtocolRequest asyncRequest)
   bei System.Net.Security.SslState.StartReceiveBlob(Byte[] buffer, AsyncProtocolRequest asyncRequest)
   bei System.Net.Security.SslState.ForceAuthentication(Boolean receiveFirst, Byte[] buffer, AsyncProtocolRequest asyncRequest)
   bei System.Net.Security.SslState.ProcessAuthentication(LazyAsyncResult lazyResult)
   bei System.Threading.ExecutionContext.RunInternal(ExecutionContext executionContext, ContextCallback callback, Object state, Boolean preserveSyncCtx)
   bei System.Threading.ExecutionContext.Run(ExecutionContext executionContext, ContextCallback callback, Object state, Boolean preserveSyncCtx)
   bei System.Threading.ExecutionContext.Run(ExecutionContext executionContext, ContextCallback callback, Object state)
   bei System.Net.TlsStream.ProcessAuthentication(LazyAsyncResult result)
   bei System.Net.TlsStream.Write(Byte[] buffer, Int32 offset, Int32 size)
   bei System.Net.ConnectStream.WriteHeaders(Boolean async)
** this exception was nested inside of the following exception **

System.Net.WebException -- Die zugrunde liegende Verbindung wurde geschlossen: Unerwarteter Fehler beim Senden..

Source: Microsoft.UpdateServices.Administration
Stack Trace:
   bei Microsoft.UpdateServices.Administration.AdminProxy.CreateUpdateServer(Object[] args)
   bei Microsoft.UpdateServices.UI.SnapIn.Scope.ServerSummaryScopeNode.GetUpdateServer(PersistedServerSettings settings)
   bei Microsoft.UpdateServices.UI.SnapIn.Scope.ServerSummaryScopeNode.ConnectToServer()
   bei Microsoft.UpdateServices.UI.SnapIn.Scope.ServerSummaryScopeNode.get_ServerTools()

Fügt man das WSUS-SnapIn manuell einer MMC hinzu und will sich mit dem Server verbinden erhält man folgende Meldung (wobei ‚SQUID‘ natürlich den jeweiligen Servernamen darstellt):
WSUS_SQLServer

Zu guter Letzt findet man folgenden Auszug in der Ereignisanzeige:

Fehler bei der Anmeldung für den Benutzer 'NT-AUTORITÄT\Netzwerkdienst'.Ursache: Fehler beim Öffnen der explizit angegebenen Datenbank 'SUSDB'. [CLIENT: ]

(Event-Quelle: MSSQL$MICROSOFT##WID; Event-ID: 18456)

Lösung:

Ursprung des Problems ist ein fehlerhaftes Windows Update auf dem WSUS Server (KB3148812).
Sollte dieses installiert sein (und die erforderlichen post-install Schritte noch nicht durchgeführt sein), ist die Empfehlung des WSUS-Teams (Blogbeitrag), das Update einfach wieder zu deinstallieren.

Anderenfalls kann das ersetzende Update KB3159706 die Ursache sein. Es wird als „The long-term fix for KB3148812 issues“ beschrieben, benötigt aber ebenfalls einige post-install Schritte um fehlerfrei zu funktionieren:

  1. das KB3159706 installieren (sofern noch nicht geschehen)
  2. eine Kommandozeile mit Admin-Rechten starten
  3. den Befehl „C:\Program Files\Update Services\Tools\wsusutil.exe“ postinstall /servicing ausführen
  4. daraufhin im Server-Manager das Feature „HTTP-Aktivierung“ hinzufügen, zu finden unter .NET-Framework 4.5-Funktionen -> WCF-Dienste -> HTTP-Aktivierung
    WSUS_feature_postinstall
  5. nun den WSUS-Dienst neu starten und schon können Clients wieder Updates suchen und das WSUS MMC-SnapIn funktioniert auch wieder

Netzlaufwerke von Gruppenrichtlinien werden nach Windows 10 Upgrade nicht mehr verbunden.

Problem:

Nach dem (erfolgreichen) Update von Windows 7 auf Windows 10 werden „plötzlich“ Netzlaufwerke nicht mehr eingebunden, welche per GPO verteilt werden.
In der Ereignisanzeige findet man i.d.R. folgenden Fehler:

Fehler bei der Verarbeitung der Gruppenrichtlinie. Der Versuch, die Datei "\\foo.bar\SysVol\foo.bar\Policies\{UID}\gpt.ini" von einem Domänencontroller zu lesen, war nicht erfolgreich. Die Gruppenrichtlinieneinstellungen dürfen nicht angewendet werden, bis dieses Ereignis behoben ist. Dies ist möglicherweise ein vorübergehendes Problem, das mindestens eine der folgenden Ursachen haben kann:
a) Namensauflösung/Netzwerkverbindung mit dem aktuellen Domänencontroller.
b) Wartezeit des Dateireplikationsdienstes (eine auf einem anderen Domänencontroller erstellte Datei hat nicht auf dem aktuellen Domänencontroller repliziert).
c) Der DFS-Client (Distributed File System) wurde deaktiviert.

Ursache ist in diesem Fall meist das UNC-Hardening, welches unter Windows 10 standardmäßig aktiviert ist.

Lösung:

Einfachste Lösung ist eine neue GPO anzulegen, welche das UNC-Hardening für die SYSVOL und ggfs. NETLOGON Freigabe wieder deaktiviert.
Dazu unter „Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Netzwerk > Netzwerkanbieter “ die Richtlinie für Gehärtete UNC-Pfade aktivieren und folgende Einträge hinzufügen:

Wetname: \\*\SYSVOL
Wert: RequireMutualAuthentication=0, RequireIntegrity=0
(ggfs. für \\*\NETLOGON den selben Wert hinzufügen)
unc-hardening

Bei der nächsten Anwendung der Gruppenrichtlinien an den Clients (spätestens nach einem Neustart) wird dann auch die Netzlaufwerke-GPO wieder angewendet und somit die Netzlaufwerke wieder eingebunden.

Programme von Netzlaufwerken crashen nach Upgrade von Windows 7

Problem

Nach dem (erfolgreichen) Update von Windows 7 auf Windows 10 stürzen auf einigen Arbeitsstationen auf einmal Programme ab, die „jahrelang“ völlig stabil liefen. Betroffen sind Prgoramme, die von Netzlaufwerken gestartet werden oder von Netzlaufwerken und UNC-Pfaden DLLs (nach)laden. Betroffen sind Windows 8/8.1 und hauptsächlich Windows 10.

Lösung

Seit Windows 8 werden offene SMB-Sitzungen zu Netzlaufwerke und UNC-Pfaden nach einer gewisser Leerlaufzeit (standardmäßig 15 Minuten) getrennt (autodisconnect und keepconn) um den Fileserver zu entlasten. Bei „moderner“ Software und Programmen die alle benötigten Bestandteile nur einmal laden ist das kein Problem – schwierig wird es bei klassischen Programmen die davon ausgehen, das eine SMB-Sitzung „ewig“ offen bleibt.

Die entsprechenden Werte kann man per Registry (oder via GPO) anpassen:

HKLM\System\CurrentControlSet\services\LanmanWorkstation\Parameters

ein DWORD-Wert „KeepConn“ mit dem Wert „FFFF“ (HEX) Anlegen und zudem unter

HKLM\System\CurrentControlSet\services\LanmanServer\Parameters

ein DWORD „autodisconnect“ mit dem Wert „FFFFFFFF“ (HEX) Anlegen.

Ergänzend: Bei Netzlaufwerken, welche per GPO verteilt werden, kann auch das Ändern der Richtlinie von „Ersetzen“ auf „Aktualisieren“ helfen. Die Einstellung „Element entfernen, wenn es nicht mehr angewendet wird“ ist dann leider nicht mehr möglich, aber Windows behält dann über die Anwdung einer GPO hinweg die Laufwerksverbindung bei.

(Update) Fehler %%1274″ bei MSI Softwareverteilung via GPO

Beim Verteilen von Software Active Directory GPO (Gruppenrichtlinie) tritt der Fehler 1274 auf:

Die Installation der Anwendung ******** der Richtlinie ***** ist fehlgeschlagen. Fehler: %%1274

Das passiert bei kleinen Paketenb, wie dem Flashplayer oder 7Zip, aber auch bei großen wie SAPClient oder Office.

Lösung: In der Regel ist für die betroffenen computer die „Schnelle Anmeldung“ von Windows 7/8/10. Die Einstellung der Richtlinie heisst „Beim Neustart des Computers und bei der Anmeldung immer auf das Netzwerk warten“ (oder „Always wait for the network at computer startup and logon“).

Abhilfe schaffte der zusätzlicher Eintrag „Wartezeit für Richtlinienverarbeitung beim Systemstart“ in der Gruppenrichlinie, der für die Anwendung der Software-Einstellung dann etwas zusätzliche Zeit lässt:

Computerkonfiguration->Administrative Vorlagen->System->Gruppenrichtlinien->Wartezeit für Richtlinienverarbeitung beim Systemstart

Die Einstellung funktioniert sehr gut bei Werten zwischen 60 und 120 Sekunden.

Hinweis: Es gibt einige Switches (Extreme Networks, Cisco), die bei aktiviertem STP (Spanning Tree) etwas zusätzliche Zeit nach dem schalten des Links benötigen, um dem Port Zugriff auf das Ethernet zu erlauben. Da hilft die oben genannte Richtline ausgezeichnet weiter (oder man schaltet Spanning Tree ab, aber das will ja niemand).