TEMP-Verzeichnisse aller Benutzer (und Windows) auf einmal aufräumen

Problem

Terminalserver, oder mit der modernen Bezeichnung „RemoteDesktop Sessionhosts“, neigen trotz aller Pflege dazu nach und nach „Voll zu müllen“.

Vor allem die verschiedenen TEMP-Verzeichnisse sammeln im Laufe der Zeit (meist) unnötige Daten an. Zu den „üblichen Verdächtigen“ wie %WINDIR%\Temp und %Windows%\Prefetch gesellen sich vor allem die Benutzer-Verzeichnisse Appdata\Local\Temp\.

Lösung

Mit der PowerShell kann dieses Problem in zwei Zeilen (und einem regelmäßigen Start mit enstsprechenden Rechten) gelöst werden:

$tempfolders = @("C:\Windows\Temp\*", "C:\Windows\Prefetch\*", "C:\Users\*\Appdata\Local\Temp\*" )

Remove-Item $tempfolders -force -recurse

Die erste Zeile enthält in einem Array die entsprehenden Ordner (PS versteht auch Platzhalter wie ‚*‘), die zweite Zeile den Befehl der dafür ausgeführt wird.

In RDP-Sitzungen (Remotedesktopverbindung) funktioniert auf einmal „kopieren“ und „einfügen“ nicht mehr

In einigen RDP-Sessions funktionieren plötzlich „kopieren und einfügen“ nicht mehr. Gestern ging’s noch, heute nicht mehr. In einer Sitzung kopieren, in eine andere einfügen geht nimmer. Auch Sitzung abmelden und anmelden bringt keine Besserung, copy+paste ist kaputt. Es ist davon auszugehen, das die Einstellung im Client richtig ist, also die Zwischenablage eingeschaltet ist (Lokale Ressourcen > Zwischenablage angehakt).

Der Fix ist einfach: Auf beiden Seiten (sowohl Sever als auch Client) den Prozess „rdpclip.exe“ beenden und neu starten. Dann gehts wieder. Dieser Bug ist erst knappe 8 Jahre bekannt, von einem Patch gehen wir also in nächster Zeit nicht aus. RDPCLIP beendet seine Abeit, wenn in einem Zwischenablage-Vorgang die Verbindung beendet wird. Passiert gerne mal wenn man eine größere Datei oder Textmenge kopiert und ein WLAN abreißt.

Lösung:

c:\> taskkill /IM "rdpclip.exe" /f && %SystemRoot%\System32\rdpclip.exe

(Auf Server UND Client ausführen)

Festplatten („Datenträger“) werden nicht (vollständig) im Taskmanager angezeigt

Auf manchen Systemen starten die Leistungsindikatoren für physische Datenträger nicht automatisch und im Taskmanager werden daher die Leistungsdaten der Dateträger nicht angezeigt.

Wenn man etwas über den Durchsatz wissen möchte, müsste man dort immer den Ressourcenmonitor starten, aber es geht auch schneller.

Es werden nicht immer alle Datenträger angezeigt

Die Leistungsindikatoren der Festplatten „disks“ werden mit „diskperf“ gesteuert. Mit diesen Befehl schaltet man alle Leistungsindikatoren ein und sorgt dafür, das diese beim nächsten start auch automatisch geladen werden:

C:\>diskperf -Y

Logische und physische Leistungsindikatoren auf diesem System
        werden automatisch aktiviert.
Raw-Leistungsindikatoren werden auch für IOCTL_DISK_PERFORMANCE verwendet.

C:\>

Ereignis 513 von CAPI2 „An error occurred in Cryptographic Services while processing the OnIdentity()call in System Writer Object.“

Unter Windows Server 2016/2019 meldet der Volume Shadow Copy Service (VSS) auf einigen Systemen das Fehler-Ereignis 513:

Protokollname: Anwendung
Quelle: Microsoft-Windows-CAPI2
Ereignis-ID: 513
Aufgabe Kategorie: keine
Ebene: Fehler

Beschreibung
Fehler im Kryptografiedienste beim Verarbeiten der OnIdentity()System Writer-Objekt.

Das Original der CAPI2 Fehlermeldung in Englisch:

Log Name: Application
Source: Microsoft-Windows-CAPI2
Event ID: 513
Task Category: none
Level: Error

Description:
An error occurred in Cryptographic Services while processing the OnIdentity()call in System Writer Object.

Details:
AddLegacyDriverFiles: Unable to back up image of binary Microsoft Link-Layer Discovery Protocol.

System Error:
Access is denied.

Lösung

Das Problem tritt auf, wenn der VSS Writer „System“ nicht über die passenden Berechtigung zum auslösen des VSS-Prozesses verfügt. Die Anmelderegistrierung erstellt dann für das Dienstkonto (Lokaler Dienst) diesen Fehler.

Man muss nur die Berechtigungen für „Lokaler Dienst“ zu mslldp hinzufügen. Die vorhandenen Berechtigungen zeigt man an mit:

sc sdshow mslldp

An diesen String hängt man die ID für „Lokaler Dienst“ an, die etwa so aussieht:

(A; CCLCSWLOCRRC;;; SU)

Und fügt dann alles zusammen (also den originalstring und den Bezeichner von Lokaler Dienst) an. Das sieht (zum Beispiel) so aus:

sc sdset mslldp D:(D;;CCDCLCSWRPWPDTLOCRSDRCWDWO;;;BG)(A;;CCDCLCSWRPWPDTLOCRSDRCWDWO;;;SY)(A;;CCDCLCSWRPDTLOCRSDRCWDWO;;;BA)(A;;CCLCSWRPWPDTLOCRRC;;;SO)(A;;CCLCSWLOCRRC;;;SU)

Windows 10 VPN Einwahl bricht ab, Ereignisprotokoll zeigt Fehler 720

Nach einigen Windows-Updates mag so manche Windows 10 Installation plötzlich keine VPN-Verbindungen mehr herstellen. Das passiert häufig wenn es eine weitere Software-Adapterlösung auf der Maschine gibt (NordVPN, TeamViewer VPN Adapter …).

Bei dem Fehler 720 bei VPN-Verbindungen unter Windows 10 gibt es aber diese beiden Lösungen, die fast immer helfen.

Die offizielle Fehlermeldungen-Liste von Microsoft hilft da leider auch nicht weiter und sagt nur dise Meldung bedeutet „Keine PPP-Kontrollprotokolle konfiguriert“ (oder in Englisch: „No PPP control protocols configured“). Zum Schmunzeln: Der zugehörige Artikel ist auch noch von der KI übersetzt und nennt sich selbst „Fehler 720: keine PPP steuern konfiguriert“. Das wird es sein 🙂

Möglichkeit 1: WAN-Miniports neuinstallieren

Im Gerätemanager sind unter dem Netzwerkadapter für jedes Verbindungsprotokoll einzeln die WAN Miniports aufgeführt (WAN Miniport IKEv2, WAN Miniport IP, …).

Diese Miniports einfach ALLE entfernen (Rechte MT, dann „deinstallieren“ wählen) und danach den PC neu starten. Nach dem reboot funktioniert das VPN in der Regel sofort wieder wie vorher. In seltenen Fällen mussten wir die VPN-Verbindung neu erstellen bevor es wieder lief.

Möglichkeit 2: TCP/IP komplett zurücksetzen

Achtung, nach diesem Schritt sind keine manuellen IP-Konfigurationen mehr da, man muss seine Adapter alle neu konfigurieren!

In einer „Als Administrator“ geöffneten Shell tippt man:

C:\> netsh int ip reset

Das setzt alle TCP/IP-Bindungen komplett zurück und erstellt neue IDs für die Adapterverbindung.