Zertifikate im Windows Zertifikatsspeicher umbenennen

Bis vor kurzen wusste ich nicht: Man kann den Anzeigename eines Zertifikats im Zertifikatsspeicher ändern. Die ‚certmgr‘ Konsole lässt das zwar nicht zu, aber an der PowerShell ist das durchaus möglich.

Das XBL Zertifikat aus diesem Beispiel soll umbenannt werden.

1. Den Fingerprint (Thumbprint) des Zertifikates ermitteln:

Get-ChildItem -path cert:\LocalMachine\my | Select Subject,Thumbprint,Friendlyname

2. Thumbprint von oben kopieren und den FriendlyName davon direkt ändern:

(Get-ChildItem -Path Cert:\LocalMachine\My\<THUMBPRINT>).FriendlyName = ‘Neuer Name’

Schritt für Schritt: Windows Server 2019 (IIS 10) als Reverse Proxy mit SSL-Offloading installieren

Windows Server mit dem IIS ist ein ausgezeichneter reverse Proxy und eigentlich auch schnell eingerichtet.

Diese Anleitung geht davon aus das …

  • Es einen installierten Windows Server 2019 gibt
  • Ein passendes SSL-Zertifikat mit korrektem CN existiert
    • Wenn der Webserver im Internet erreichbar ist, tut es natürlich auch Let’s Encrypt
  • Ein Webserver der über diesen reverse Proxy erreichbar sein soll existiert und auch wirklich von diesem Server erreichbar ist

IIS mit passenden Features installieren

Server Manager > Rollen und Features hinzufügen > „Rollenbasierte oder featurebasierte Installation“ > Server auswählen > „Webserver (IIS)“ und die gewünschten Funktionen hinzufügen. Obligatorisch ist die „IIS-Verwaltungskonsole“

Oder (als Minimalinstallation) an der PowerShell:

Install-WindowsFeature -name Web-Server –IncludeManagementTools

IIS ARR 3.0 (Application Request Routing) installieren

ARR 3.0 (mit URLRewrite) herunterladen und installieren: https://www.iis.net/downloads/microsoft/application-request-routing

Zertifikat im Windows Zertifikatsspeicher installieren

Doppeklick auf das *.pfx > Lokaler Computer > Weiter > Speicher automatisch auswählen / Kennwort eingeben > Weiter > Fertigstellen

IIS Proxy Dienste einschalten

„Internetinformationsdienste (IIS)-Manager“ (IIS-Konsole) öffnen > Links erster Punkt „Servername“ > Rechte Hälfte „Applicatin Request Routing Cache“ öffnen

In der Taskpane unter „Proxy“ > „Server Proxy Settings“ > Enable Proxy. Ganz unten sollte „Enable SSL Offloading“ eingeschaltet sein.

Tipp: Der X-Forwarded-For Header ist für viele Anwendungen (vor allem Java-Apps) wichtig. Der IIS verbietet im ARR standardmäßig aber alle Header, für die es keine Serverweite Erlaubnis gibt. Wie man eigene Header, zum Beispiel X-Forward-For, im IIS zulässt steht in diesem Artikel: https://www.ugg.li/iis-reverse-proyxy-http-header-setzen-zeigt-nur-fehler-500-seiten/ Wir raten dazu, den Header für Reverse Proxies zu erlauben.

IIS Site anlegen

Es ist zwar zwingend nötig eine neue Site anzulegen, wir raten aber als „best Practice“ dazu, für jede Bindung eine eigene Site mit eigener Konfiguration anzulegen. Die Default Site (ID #1) wird nämlich gerne von Drittsoftware verwendet oder verändert.

„Internetinformationsdienste (IIS)-Manager“ (IIS-Konsole) öffnen > Servername > Sites > Website hinzufügen

  • Sitename: <www.example.com> (Anzeigename)
  • Physischer Pfad: <c:\inetpub\www.example.com> (Pfad zur Konfiguration, exklusiv für jede Site anlegen)
  • Typ: https
  • IP-Adresse: „Keine zugewiesen“
  • Hostname: <www.example.com> (URL, muss zum CN im Zertifikat passen)

IIS Site zum Reverse Proxy umstellen

„Internetinformationsdienste (IIS)-Manager“ (IIS-Konsole) öffnen > Servername > Sites > <www.example.com> > „URL Rewrite“ > Regeln hinzufügen > „Reverseproxy“ > Ziel eingeben (hier im Beispiel ein Webserver auf dem localhost auf Port 8080

Optional: HTTPS Redirect Regel erstellen

Um HTTP-Anfragen nun automatisch auf HTTPS weiterzuleiten (via HTTP 30x), kann man nun eine weitere Regel zur Site hinzufügen.

„Internetinformationsdienste (IIS)-Manager“ (IIS-Konsole) öffnen > Servername > Sites > <www.example.com> > „URL Rewrite“ > Regeln hinzufügen > Leere Regel

  • Name: HTTPS-Redirect
  • Übereinstimmung mit URL
    • Angeforderte URL: „Entspricht dem Muster“
    • Unter verwendung von: „Reguläre Ausdrücke“
    • Muster: (.*)
    • Groß-/Kleinschreibung ignorieren
  • Bedingungen > Hinzufügen
    • Bedingungseingabe: {HTTPS}
    • Überprüfen, ob die Eingabezeichenfolge: „Entspricht dem Muster“
    • Muster: ^OFF$
    • Groß-/Kleinschreibung ignorieren
  • Aktionen
    • Aktionstyp: Umleiten
    • Aktionseigenschaften > „URL Umleiten“: https://{HTTP_HOST}/{REQUEST_URI}
    • Abfragezeichenfolge anhängen
    • Umleitungstyp: Dauerhaft
    • … ✔ Übernehmen

Windows Server 2016/2019 Eval auf Vollversion Upgrade mit GLVK Keys

Da ist JEDESMAL anfange zu googeln wenn ich einen neuen Windows Server in den Produktivbetrieb nehmen muss, hier die aktuelle Liste der Upgrade-Keys. Ja, das ist legal, nur blöderweise etwas umständlich.

Dazu trägt man einfach einen GVLK (Generic Volume License Key) Key in die Ziel-Edition vonm DISM ein, lässt das Eval-Paket damit automatisch entfernen und hat schon einen „vollen“ Windows Server.

Dieser braucht natürlich immernoch einen korrekten Lizenzkey und eine Aktivierung, aber die Umstellung ist nur via GLKV möglich, sonst bekommt man den Fehler 0x8a010001 („Der angegebene Product Key konnte nicht überprüft werden.“).

Windows Server 2016 Standard

dism /online /set-edition:ServerStandard /productkey:WC2BQ-8NRM3-FDDYY-2BFGV-KHKQY /accepteula

Windows Server 2016 Datacenter

DISM /online /Set-Edition:ServerDatacenter /ProductKey:CB7KF-BWN84-R7R2Y-793K2-8XDDG /AcceptEula

Windows Server 2019 Standard

dism /online /set-edition:ServerStandard /productkey:N69G4-B89J2-4G8F4-WWYCC-J464C /accepteula

Windows Server 2019 Datacenter

dism /online /set-edition:ServerDatacenter /productkey:WMDGN-G9PQG-XVVXX-R3X43-63DFG /accepteula

PowerShell Ordnergröße anzeigen (Ausgabe ähnlich ‚du‘ unter Linux)

Es ist überraschend umständlich, die Größe eines Ordners an der PowerShell herauszufinden. Man muss dazu GCI filtern, nur einen Ordner angeben (oder eine zsätzliche Schleife bauen), -recursive durch Unterordner laufen und erhält dann fiese Fehlermeldungen wenn man Symlinks oder NTFS-Streams verwendet.

Ich bin bei einer solchen Aufgabe über das PowerShell Modul PSFoldersize gestolpert. Nach der Installation des Moduls aus der PowerShell Gallery mit:

PS C:\> Install-Module PSFolderSize

… vereinfacht sich das zu einen einzelnen Aufruf:

PS C:\> Install-Module PSFolderSize

Vielen Dank gngrninja 👍

AADConnect Objekte ausschliessen (z.B. Einen Benutzer nicht synchronisieren)

Manchmal muss der Admin genau ein einziges Objekt, oder nur wenige ganz bestimmte Objekte von der Synchronisation vom lokalen AD in das Microsoft 365 Azure AD ausschließen.

Das geht überraschend einfach, mann kann exclude-Regeln einfach im „Synchronization Rule Editor“ hinzufügen.

Schritt für Schritt Anleitung um ein Objekt nicht mehr zu synchroniseren

  1. Zeitplan für die Synchronisation abschalten, damit keine automatischen Aufgaben die Änderungen durcheinander bringen:
Set-ADSyncScheduler -SyncCycleEnabled $False

Der Status des ADSyncSchedulers lässt sich jeder überprüfen mittels:

Get-ADSyncScheduler | Format-List SyncCycleEnabled

2. „Synchronization Rules Editor“ starten (als Administrator)

3. In der „View and manage …“ Liste die „Direction“ auf „Inbound“ stellen und eine freie Nummer unterhalb der bestehenden „Precedence“ Regeln finden (und merken). In der Regel ist das irgendetwas <100.

4. Oben rechts „Add New rule“

5. Den „Create inbound synchronization rule“ Assistenten nun ausfüllen:

  • Name: Ein beschreibender Name, z.B. „In from AD – Bernd auslassen“
  • Connected System: Der lokale AD Forest
  • Connected System Object Type: user
  • Metaverse Object Type: Person
  • Link Type: join
  • Precedence: Die gemerkte Nummer von oben (z.B. „90“)
  • „Tag“, „Enable Password Sync“ oder „Disabled“ nicht verändern
  • Next > …

6. „Add group“ > dann > „Add clause“

7. Als „Attribut“ ein zu filterned Attribut wählen, zum Beispiel den „name“ oder ein anderes Attribut. Bei größeren Mengen an Objekten nutzen wir hier gerne die „Extended Attributes“, die normalerweise solange ungenutzt und leer sind. Der Operator ist im Beispiel „equal“, der „Value“ der zu matchende Inhalt.

8. „Next >“, an den nun angezeigten „Add join Rules“ nichts ändern > „Next >“

9. Bei den „Add join rules“ eine Transformation hinzufügen:

  • „Add transformation“ >
  • FlowType: Constant
  • Target Attribute: cloudFiltered
  • Source: True
  • Apply Once: leer lassen
  • Merge Type: Update
  • Unten auf „Add“

10. „Synchronization Rules Editor“ schliessen, „Synchronization Service“ öffnen

11. „Connectors“ > Actions > Run > Full Synchronization > OK

12. „Operations“ Den Zyklus abwarten, Full dauert immer einen Moment …

13. Den Synchronization Schedule wieder einschalten:

Set-ADSyncScheduler -SyncCycleEnabled $True

14. Und einmal die Initial-Synchronisation laufen lassen:

Start-ADSyncSyncCycle -PolicyType Initial