Überprüfung der Active Directory-Replikation und -Integrität mit „Repadmin“

Repadmin ist das zentrale Diagnosetool für die Active Directory-Replikation. Das Tool ist auf allen Domänencontrollern vorinstalliert oder via Remote Server Administration Tools (RSAT) nachinstallierbar.

Das hier sind häufig genutzten Parameter, damit man die nicht immer wieder einzeln googlen muss. Es gibt auch einen ganzen KB-Abschnitt darüber, aber die wichtigen Parameter gibt es dort auch nicht auf einer Seite.

Die wichtigsten Parameter von repadmin

  • repadmin /replsummary Zusammenfassung der ein- und ausgehenden Verbindungen (auch fehlgeschlagene)
  • repadmin /showrepl Status zwischen Domänencontrollern, pro Namenskontext
  • repadmin /queue Listet die eingehende Replikationswarteschlange auf
  • repadmin /syncall DOMAINCONTROLLER dc=EXAMPLE,dc=COM Synchronisiert den angegebenen Domänencontroller sofort
  • repadmin /syncall /AdeP Änderungen nach außen an alle Domänencontroller weiterleiten
    • A = Alle Partitionen
    • e = Enterprise (Meint: Cross Site Replikation eingeschlossen)
    • D = Server nach DN auflösen
    • P = Push (-Replikation)
  • repadmin /replicate Zeigt die eingehende Replikationswarteschlange an

Windows Update Fehler 0x80070643 bei KB5034441 oder KB5034439

Problem

Die aktuellen Windows Updates KB5034441 (Clients) und KB5034439 (Server) verursachen gerne mal den Fehler 0x80070643.

Der Fehlercode bedeutet im wesentlichen „zu wenig Speicherplatz“. Das bezieht sich in diesem Fall allerdings nicht auf die Platte bzw. Windows-Partition, sondern die Wiederherstellungspartition („WinRE“).

Auf Clients ist diese in der Regel zu klein wenn der Fehler auftritt, auf Servern kann es auch schonmal vorkommen, dass die Partition gar nicht existiert.

Sofern ganz sicher keine Recoveryumgebung benötigt wird, kann das Update im Prinzip einfach ignoriert werden (Zitat aus den MS KB-Artikeln: „HINWEIS: Wenn Ihr ausgeführter PC nicht über eine WinRE-Wiederherstellungspartition verfügt, benötigen Sie dieses Update nicht.“)

Sollte (sicherheitshalber) doch eine Recoverypartition erwünscht sein, hier die Kurzanleitung zum (Neu-)Erstellen und Vergrößern:

Lösung:

zunächst eine Konsole als Admin starten.

WinRE Status prüfen und ggfs. deaktivieren (wenn vorher „Enabled“):

C:\> reagentc /info
C:\> reagentc /disable

Ggfs. vorhandene Recoverypartition löschen und Windows-Partition verkleinern:

C:> diskpart
DISKPART> list disk
DISKPART> sel disk <OS Disk Nummer, i.d.R. 0>
DISKPART> list part
DISKPART> sel part <OS Partitionsnummer, i.d.R. 3>
DISKPART> shrink desired=250 minimum=250
DISKPART> sel part <WinRE Partitionsnummer, i.d.R. 4>
DISKPART> del part override

Neue Recoverypartition erstellen:

DISKPART> list disk
DISKPART> sel disk <OS Disk Nummer, i.d.R. 0>

# nur für GPT-Disks:
DISKPART> create partition primary id=de94bba4-06d1-4d40-a16a-bfd50179d6ac
DISKPART> gpt attributes =0x8000000000000001

# nur für MBR-Disks:
DISKPART> create partition primary id=27

# Partition formatieren:
DISKPART> format quick fs=ntfs label=”Windows RE tools”
DISKPART> exit

Sofern es vorher bereits eine Recoverypartition gab, kann diese nun einfach wieder aktiviert werden:

C:> reagentc /enable

Sofern es vorher keine aktive Recoverypartition gab, schlägt das fehl. Dann fehlt vermutlich auch das RE-Image in C:\Windows\System32\Recovery\WinRe.wim (reagentc /enable bzw. /disable verschiebt das Image zwischen der Partition und der Datei hin und her)

Dann muss man sich diese vom Installationsmedium (ISO) holen. Das geht am einfachsten per 7zip, das kann die ISO und die darin enthaltenen install.wim Files einfach öffnen. Aus dem Pfad \sources\install.wim\1\Windows\System32\Recovery\ im ISO kann die WinRe.wim dann nach C:\Windows\System32\Recovery\ kopiert werden.

Danach sollte sich das WinRE mittels reagentc /enable dann korrekt aktivieren lassen (WinRE.wim wird wieder aus System32\Recovery\ auf die Recoverypartition verschoben)

Danach sollte sich das Update dann problemlos installieren lassen.

PowerShell: Liste alle Dienste auf allen Servern auf, die als Benutzer (oder Administrator) starten

Bei einer Kennwortänderung in kleinen Domänen, also wenn das „Administrator“ Kennwort nach laaaanger Laufzeit geändert wird, müssen einige Dienste, die im Laufe der Zeit als solcher eingerichtet wurden, ebenfalls geändert werden. In den meisten Fällen ist im Laufe der Zeit auch die Anzahl der Server gewachsen.

Wie kommt der faule Administrator als nun an eine Liste der Server, wo die Anmeldedaten von Diensten angepasst werden müssen?

Lösung

Unter der Voraussetzung, dass PowerShell Remoting eingerichtet und funktionsfähig ist, hilft dieses kleine aber feine Script.

Zuerst wird eine Liste aller Server aus dem AD geholt und dann via WMIC eine gefilterte Liste der Dienste geholt, die nicht als „LocalSystem“ oder „NT Author%“ gestartet werden. Letzteres ist ein Trick, um sowohl „NT Authorität“ als auch „NT Authority“ auf Deutsch und Englisch zu erwischen.

Import-Module ActiveDirectory

$Servers = ( (Get-ADComputer -Filter 'operatingsystem -like "*server*" -and enabled -eq "true"').dnshostname )
$ServiceName =  @{ Name = 'ServiceName'; Expression = {$_.Name}}
$ServiceDisplayname = @{ Name = 'Service DisplayName';  Expression = {$_.Caption}}

foreach ($server in $servers) {
    Invoke-Command $server -ScriptBlock {
        Get-CimInstance -Class Win32_Service -filter "StartName != 'LocalSystem' AND NOT StartName LIKE 'NT Author%' " } | 
            Select-Object SystemName, $ServiceName, $ServiceDisplayname, StartMode, StartName, State | format-table -autosize
}

PowerShell startet nicht mehr (System.ArgumentException, SHostUserInterface.GetTranscriptOptionFromSettings, System.IO.Directory.CreateDirectory)

Unter Windows Server 2012R2 startet die PowerShell „auf einmal“ nicht mehr. Nach dem Start erscheint direkt „powershell funktioniert nicht mehr“ und der Konsolenhost schießt sich wieder.

Server 2012R2 ist zwar bekanntermaßen EOL und muss weg, aber manchmal braucht man für den Wechsel auf ein neues System nun ebenjene PowerShell.

Die PowerShell stürzt ab mit diesem Fehler:

Problemsignatur:
  Problemereignisname:	PowerShell
  NameOfExe:	powershell.exe
  FileVersionOfSystemManagementAutomation:	6.3.9600.21616
  InnermostExceptionType:System.ArgumentException
  OutermostExceptionType:System.ArgumentException
  DeepestPowerShellFrame:SHostUserInterface.GetTranscriptOptionFromSettings
  DeepestFrame:System.IO.Directory.CreateDirectory
  ThreadName:	Consol.. main thread
  Betriebsystemversion:	6.3.9600.2.0.0.400.8
  Gebietsschema-ID:	1031

Lesen Sie unsere Datenschutzbestimmungen online:
  http://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=280262

Wenn die Onlinedatenschutzbestimmungen nicht verfügbar sind, lesen Sie unsere Datenschutzbestimmungen offline:
  C:\Windows\system32\de-DE\erofflps.txt

Lösung

In diesem Fall war es die Gruppenrichtlinie „PowerShell-Aufzeichnung aktivieren“ (Computer > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten/Windows PowerShell > PowerShell-Aufzeichnung aktivieren).

Die GPO setzt diesen Registry-Schlüssel:

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\PowerShell\Transcription]
"EnableTranscripting"="1"

Server 2012R2 erwartet aber nicht nur diesen Key, sondern auch noch den Ausgabepfad als Zeichenkette (OutputDirectory). Bleibt die Zeichenkette leer, startet die PowerShell nicht mehr. Als Gegenprobe: Setzt man den Eintrag „EnableTranscripting“ auf „0“ funktioniert sofort wieder alles – bis die GPO den Eintrag wieder zurückändert.

Also gibt es als schnelle Lösung eine *.reg-Datei, die einfach dort einen Pfad (den es geben sollte!) hinzufügt:

Windows Registry Editor Version 5.00

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\PowerShell\Transcription]
"OutputDirectory"="C:\\Windows\\Temp"

Solle die GPO beim nächsten gpupdate den Pfad wieder leeren, müsste man seine Richtlinie entsprechend anpassen. Oder (empfohlen) die Migration des 2012R2-Systems ASAP abschießen.

Windows Updates über die Eingabeaufforderung deinstallieren

Aus gegebenem Anlass 🥴 hier die schnelle Notiz zur Entfernung von Windows-Updates an der Kommandozeile. Das braucht man schon mal, wenn mal wieder ein Windows 11 den Nutzer mit einem leeren schwarzen Bildschirm begrüßt. Das eine oder andre Update löst diesen Effekt ja bekanntermaßen aus.

In so einem Fall kann man (zum Glück) mit STRG+ALT+ENTF den Taskmanager starten und von dort aus eine Kommandozeile „Als Administrator“ ausführen.

Lösung

Updates auflisten:

dism /online /get-packages

Updates deinstallieren:

dism /online /remove-package /packagename:<NAME>

Der Name ist die „Paketidentität“ in ganzer Länge. Die Liste ist zwar leider etwas länger und nicht nach einem erkennbaren Muster sortiert, aber so kann man imerhin das „neueste“ Rollup suchen und entfernen.