Veeam v8 „Post-job script timed out“

Problem

Seit dem Update auf Veeam v8 läuft die Sicherung von virtuellen Maschinen zwar fehlerfrei („SUCCESS“) durch, trotzdem erhält der Job am Ende aber den Status „Warning“. Grund ist die Meldung „Post-job script timed out“.

veeam-post-job-timeoutLösung

In v8 wurde ein Timeout eingeführt, das nach 15 Minuten für Scripts die nach der Sicherung abläuft. Die zeit ist reichlich knapp bemessen. Das Timeout lässt sich in der Registry zum Glück ändern:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Veeam\Veeam Backup and Replication

Einen REG_DWORD (32bit) Wert „PostJobScriptTimeoutSec“ hinzufügen und das Timeout in Sekunden angeben. Beispiel für fünf (5) Stunden:

Windows Registry Editor Version 5.00

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Veeam\Veeam Backup and Replication]
"PostJobScriptTimeoutSec"=dword:00004650

Nach der Änderung müssen die Backup-Services neu gestartet werden.

Windows Server Event 58 von partmgr (Die Signatur des Datenträgers …)

Problem

Dateisystems-Snapshots eines Windows-Gastsystems welche VSS nutzen (sollen) funktionieren nicht korrekt. Die jeweiligen VSS-Trigger geben eine wirre Fehlermeldung aus (vCenter Quiescence error/KVM Ruhelage fehler/Hyper-V Snapshot Abbruch). Das Gast-Windows zeigt im Ereignisprotokoll einen „Event 58“ von der Quelle „partmgr“. Der Inhalt lautet

Die Datenträgersignatur von Datenträger <foo> ist mit der Datenträgersignatur von Datenträger <bar> identisch.

Der Fehler im (zum Beispiel) vmware-Gastprotokoll lautet:

Beim Stilllegen der virtuellen Maschine ist ein Fehler aufgetreten.
Weitere Informationen finden Sie im Ereignisprotokoll der virtuellen Maschine.

Under den Details ergänzt sich dies noch um folgendes:

Das Gastbetriebssystem hat während der Stilllegung einen Fehler gemeldet.
Der Fehlercode lautet: 3 Die Fehlermeldung lautet: Error when notifying the sync provider.

Lösung(en)

Es gibt mehrere möglich Ursachen. Eine Lösung dieser Liste hat bei unseren Fehlern bisher immer geholfen, wenn das bei dir nicht helfen sollte, schreibe einen Kommentar. Wir sind neugierig was noch so gibt.

1. Doppelte SCSI-ID (vmware)

Eine Pfad-ID (nicht Disk-ID!) für ein virtuelles Laufwerk kann unter bestimmten, aber ziemlich wirschen, Bedingungen auch mehrfach vergeben werden. Zum Beispiel wenn eine Disk auf der ESX-Shell kopiert (Bit-Copy) oder via abgestürztem Transport-Proxy in Veeam gesichert werden sollte.

Lösung: Eine neue Pfad-ID erzeugen, indem das Laufwerk von der VM getrennt wird (nicht löschen!), das Fenster geschlossen und dann das Laufwerk mit einer neuen SCSI-ID wieder angehöngt wird. Dann gibt es es einen komplett neuen Pfad und Windows findet die Platte beim nächsten Reboot zuverlässig am „neuen“ Strang. Fehler behoben.

2. Doppelte Disk-ID

Es ist technisch möglich, das eine Disk-ID zweimal vergeben wird. Das passiert schon mal unbeabsichtigt bei P2V/V2V oder P2P vorgängen, oder wenn man den Haken bei „Volumenidentifizierung beibehalten“ setzt. In seltenen Fällen auch mal dazwischen, wenn dd im Spiel ist. Achtung: Unter Hyper-V und vmware betrifft das auch die Disk-ID von Remote-Laufwerken (SAN/NAS via FC und iSCSI, vor allem RAW) – also alles was der jeweilige Host „sehen“ kann.

Lösung: Eine neue Disk-ID vergeben. An einem Administrator-Prompt die passende Disk auswählen und mit uniqueid behandeln:

C:\>DISKPART
DISKPART> list disk
  Datenträger ###  Status         Größe    Frei     Dyn  GPT
  ---------------  -------------  -------  -------  ---  ---
  Datenträger 0    Online          949 GB  1024 KB
  Datenträger 1    Online         1965 GB  1024 KB
DISKPART> select disk 0
Datenträger 0 ist jetzt der gewählte Datenträger.
DISKPART> uniqueid disk
Datenträger-ID: 5044D2AF
DISKPART>

Um dise ID zu ändern:

UNIQUEID DISK ID=DEADBEEF

Möglicherweise bootet Windows danach nicht mehr freiwillig. Einfach von einem passenden Installationsdatenträger booten, die Kommandozeile öffnen und den BCD wieder auf die korrekte (neue) ID einschiessen lassen:

X:\SOURCES> bootrec /fixboot
X:\SOURCES> bootrec /scanos
X:\SOURCES> bootrec /rebuildbcd

Dann klappts auch wieder mit dem Windows.

3. Der Geist eines toten Volumens

Eventuell hängen im Gerätemanager („ausgebelndete Geräte anzeigen“) ja auch noch ein paar tote Volumen herum, die sich aber auch äußerst hartnäckig dem entfernen wiedersetzen. Diesen rückt man besten mit Microsoft DevNodeClean zuleibe. Seltsame Devices entfernen (lassen), Reboot und alles ist wieder gut.

  1. DevNodeClean bei Microsoft herunterladen
  2. An einer Administrativen Shell mit
    DevNodeClean /N

    die Devices auflisten (wenn nichts angezeigt wird, gibt es keine verwaisten Eintröge)

  3. Wenn notwendig, direkt an der Shell mit
    DevNodeClean

    die Devices entfernen. Der Erfolg lässt sich mit /N kontrollieren.

  4. Reboot, fertig 🙂

 

Eine bestehende Thin Provisioned Virtual Disk (VMDK) verkleinern

VMware Thin Provisioned VMDKs sind ja mittlerweile weder ein Performanceproblem noch eine VCDX Design-Unschicklichkeit, sondern ganz im Gegenteil in vielen produktiven Systemen zu finden. Vor allem temporäre Datenbankexplosionen (Temp Bulk-Inserts oder Exports) lassen sich damit ausgezeichnet vor der teuren Belegung von Produktivstorage abfedern. TEMP-Volumes die zwar in der Regel klein, aber im Notfall dann größer sein müssen sind schon fast „Thin-Standard“.

Oft wird uns die Frage gestellt, wie man eine Thin-Disk, nachdem diese temporär mit Daten belegt worden ist, wieder kleiner bekommt. Die VMDK wächst ja bekanntlich mit, verkleinert sich aber selbstständig nicht. Wie verkleinert man VMDKs?

Lösung

Die entsprechende Partition muss für optimale Ergebnisse erst defragmentiert werden und der freie Speicher dann mit Nullen gefüllt sein. Diese werden von den VMKFSTOOLS dann als solche erkannt. Betriebssystme Nullen ihren Speicher aus performancegründen praktisch nie, daher muss das forciert werden. geht aber recht schnell.

    1. Windows: SDelete herunterladen und mit
      sdelete.exe -z <Laufwerk>

      den verbliebenen Restspeicher nullen.

    2. Linux: Den Platz nullen mit dd:
      dd bs=1M count=8192 if=/dev/zero of=zero
    3. VM ausschalten (oder VMDK disconnecten)
    4. Via SSH auf einen Host verbinden
    5. Disk verkleinern mit
      vmkfstools -K [/vmfs/volumes/lun178/mydisk.vmdk]

Exchange 2010: „Diese Postfachdatenbank enthält mindestens ein Postfach, einen Postfachplan, ein Archivpostfach oder ein Vermittlungspostfach …“

Problem

Eine Exchange 2010 Datenbank lässt sich nach einer Migration auf einen anderen Server (2010 odr 2013) nicht löschen. Es erscheint bei jemden Versuch folgende Fehlermeldung:

Die Postfachdatenbank  kann nicht gelöscht werden.

<Mailbox Database Name>
Fehler: Diese Postfachdatenbank enthält mindestens ein Postfach, einen Postfachplan, ein
Archivpostfach oder ein Vermittlungspostfach. Führen Sie den Befehl ‘Get-Mailbox -Database
<Database ID>’ aus, um eine Liste aller Postfächer in der Datenbank abzurufen. Führen
Sie den Befehl ‘Get-MailboxPlan’ aus, um eine Liste aller Postfachpläne in dieser
Datenbank abzurufen. Führen Sie den Befehl ‘Get-Mailbox -Database <Database ID>
-Archive’ aus, um eine Liste mit Archivpostfächern in dieser Datenbank abzurufen. Führen
Sie den Befehl ‘Get-Mailbox -Database <Database ID> -Arbitration’ aus, um eine Liste
aller Vermittlungspostfächer in dieser Datenbank abzurufen. Wenn Sie ein Postfach, bei dem
es sich nicht um ein Vermittlungspostfach handelt, deaktivieren möchten, um die
Postfachdatenbank löschen zu können, führen Sie den Befehl ‘Disable-Mailbox <Mailbox
ID> aus. [....]

Lösung

Es gibt einige System-Postfächer, die in einer Liste aus „get-mailbox“ nicht auftauchen. Das sind – in den meisten Fällen – das Systempostfach und das Organisations-Postfach „FederatedEmail“. Diese Postfächer werden aber auch in der ManagementConsole nicht (mehr) angezeigt.

Die Namen der Postfachdatenbanken liefert die Exchange-PowerShell mit:

Get-MailboxDatabase

Daraus kann man dann jeweils die betroffenen Postfächer anzeigen um sie zu verschieben (nein, pipen ist mit Arbitration nicht möglich, man muss kopieren+einfügen):

Get-Mailbox -Database "AlteDatenbank" -Arbitration | Select-Object Name | fl

Dann kann man diese einzeln verschieben:

New-MoveRequest -Identity "FederatedEmail.4c4c4c4foobar" -TargetDatabase "NeueDatenbank"

Exchange Server 2013 umbenennen

Problem

Kann ich meinen Exchange Server 2013 umbenennen?

Lösung

Offiziell von Microsoft gibt es zwei unterstütze Wege dieses Ziel zu erreichen. Erstens den Exchange deinstallieren, Windows umbenennen und Exchange wieder installieren. Zweitens einen zusätzlichen Exchange in dieselbe Organisation installieren, alles dorthin migrieren, den Quellserver deinstallieren, umbennen, Exchange wieder installieren und zurückmirgrieren.

tldr; Nein.